23. November 2024
Abteilung Singen - 12. Musikalischen Herbst
Den 12. Musikalischen Herbst, den der Musikverein Beinstein und die Sänger des TB am vergangenen Samstag angeboten haben, kann man gut und gerne als eine großartig gelungene Veranstaltung bezeichnen: Eine voll besetzte Beinsteiner Halle, ein buntes Publikum aus allen Generationen, ein umfangreiches Speisen- und Getränkeangebot. Das alles und hervorragend vorbereitete Musiker und Sänger trugen zur lockeren und fröhlichen Stimmung bei, wie sie auch der bunte Hallenschmuck verbreitete.
Die Jugendkapelle unter Leitung von Sonja Schleiß lud mit Klassikern der 60er und 70er Jahre zu einer musikalischen Reise voller Energie, Gefühl und Leidenschaft ein: Nach „Highlights aus dem Dschungelbuch“ präsentierte das Orchester, bei dem zehn Jugendliche zum ersten Mal mitgespielt haben, „Sound of Silence“, bei dem Robin Hribal am Tenorhorn die ganze emotionale Tiefe des Stücks zum Klingen brachte. Fiona Anhalt begeisterte mit dem Es-Alt-Saxofon in dem Klassiker der Gruppe Queen „Don´t stop me now“, bis schließlich die Jugendkapelle mit Mitgliedern der Großen Kapelle mit „We have a Dream“ den Abschluss einer begeisternden und vom Publikum gefeierten Präsentation seines Könnens bildete.
Diese lockere und lebensbejahende Stimmung nahm der Männerchor mit dem Lied „Lasset uns das Leben genießen“ auf, der zusammen mit dem Stihl-Chor einen vollen Klangköper auf die Bühne brachte. Unter Leitung seines neuen Dirigenten, Roman Namakonov, der mal dirigierte, aber meist sehr ideenreich und vorantreibend den Chor begleitete, folgten Lieder über Wein, den Tavernenwirt Nicolo und natürlich auch über Frauen. Als absolute Überraschung wurden die vier weiteren Lieder von der Tuba (Niels Ludwig) und der Cajon (Robin Hribal) professionell begleitet. Auch zwei Kanons kamen sehr gut an. Und das „Kaperslied“, bei dem das Publikum den Rhythmus mitklatschte, musste am Schluss wiederholt werden.
Nach der Pause dann der große Block des konsequent und einfühlsam von Sophie Pope geleiteten Stammkapelle, die in allen Registern stark besetzt war. Schon bei den zwei Originalkompositionen für Blasorchester „African Beat“ und dem Konzertmarsch „Arsenal“ wurde deutlich, dass die Kapelle sich viel vorgenommen hatte und eine deutliche Steigerung erwarten ließ, vor allem in den rhythmischen Herausforderungen. Martina Weingärtner erhielt für ihre Solopartie am Flügelhorn beim Stück „My Dream“ spontanen Szenenapplaus. Im weiteren Programm folgten überwiegend Stücke aus der Welt des Films und des Musicals, souverän von der Gesamtkapelle, aber immer wieder auch von einzelnen Solisten präsentiert. Die Trompeten, Posaunen und vor allem die Schlagwerker konnten sich beim Dixie-Sound von „The Bare Necessities“ austoben.
Dazwischen ehrte Karin Bayer verdiente Mitglieder: Katharina Becker für 20 Jahre passive Mitgliedschaft und Andrea Anhalt für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft sowie drei Jugendliche für erfolgreiche Lehrgangsabschlüsse.
Den Abschluss bildete der traditionelle gemeinsame Auftritt der Stammkapelle und des Männerchores mit der unter den Musikern beliebten Polka „Ein Leben lang“ und - wie könnte es anders sein? - mit dem vom Publikum begeistert angenommenen Marsch „Schwabenland, mein Heimatland“. Insgesamt also ein Abend, der allen Beteiligten große Freude und, wenn man aus dem anhaltenden Applaus schließen darf, den Besuchern viel Spaß gemacht hat – und nach Fortsetzung verlangt.
Michael Fronz
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