DIE GESCHICHTE

In den siebziger Jahren entwickelte sich Tennis immer mehr zum Breitensport. Auch in Beinstein gab es genügend Anhänger dieses Sports, die im Ort selbst Tennis spielen wollten. Als sehr hilfreich erwies sich, dass das Gebiet „Untere Wässerwiesen“ nahe des Fußballplatzes bereits als Sportgelände vorgesehen war und vom Turnerbund genutzt werden konnte. So war man sich schnell einig, eine Tennisabteilung innerhalb des TB zu gründen - allerdings mit einer finanziellen Sonderstellung mit eigenem Haushaltsetat. Dadurch konnte der Bau der Plätze sowie der Umbau der "Tennishütte" ausschließlich aus Abteilungsbeiträgen und Bausteinen finanziert werden. Die Initiatoren Karl-Heinz Bohn, Christine Seibold, Hans Wössner, Tasso Jansen und Wolfgang Barth wandten sich mit einer Flugblattaktion an alle Beinsteiner Haushalte und die Interessierten trafen sich am 22. Januar 1980 zu einem Informationsabend in den "Brunnenstuben".

Die Gründungsversammlung fand am 28. März 1980 statt und Karl-Heinz Bohn wurde zum ersten Abteilungsleiter gewählt. Zusammen mit Kurt Seibold übernahm er die Planung, Ausschreibung und Bauleitung der Anlage. Am 24. Mai 1981 konnten in einer kleinen Feier vier Plätze und ein Übungsfeld eingeweiht werden. Die Abteilung hatte zu diesem Zeitpunkt 150 erwachsene Mitglieder.

Der sportliche Saisonablauf bestand in den Anfangsjahren aus dem auch heute noch existierenden Bändelesturnier Bändelesturnier 1988
sowie Vereinsmeisterschaften für Jugendliche und Erwachsene und in den Sommerferien ein Jux-Turnier. Die Plätze waren so begehrt, dass damals eine Tennisstunde nur 45 Minuten dauerte.

1982 sorgte die Einführung von Ranglisten für Damen und Herren für den nötigen sportlichen Ehrgeiz, denn mittlerweile forderten zahlreiche Mitglieder die Teilnahme an der Verbandsrunde, um ihr Können nicht nur intern, sondern auch mit Konkurrenten aus anderen Vereinen messen zu können.

1984 war die Abteilung auf 257 Mitglieder angewachsen, 50 Personen standen auf der Warteliste – eine Entwicklung, die zu dem Bau zweier zusätzlicher Plätze führte. Bereits im Juni 1985 konnten die Plätze 5 & 6 in Betrieb genommen werden. Mit 6 Mannschaften nahm man 1986 erstmals an den Medenspielen des WTB teil: Damen, Herren, Jungsenioren, Juniorinnen, 2x Junioren A.

Allerdings stellte sich immer mehr heraus, dass die kleine Behelfshütte, in der es zwar eine Küche und einen Umkleideraum, aber weder WC noch Dusche gab, absolut unzureichend war. Die Abteilungsleitung wurde deshalb beauftragt, ein Konzept für ein Vereinsheim zu erarbeiten.

Gab es bei der Abteilungsversammlung 1988 nur eine Zustimmung der Mitglieder für eine überdachte Zuschauerterrasse, formierte sich eine Gruppe, die nach 10 Jahren Aufbau und Provisorium für eine Weiterentwicklung plädierte. Im Januar 1990 wurde der Vorschlag des Ausschusses, ein massives Tennishaus, gekoppelt mit der Einführung eines Arbeitsdienstes, zu bauen, mit 48:39 Stimmen abgelehnt. Zwei Monate später fand eine außerordentliche Versammlung statt, an der 114 von damals 333 Mitgliedern teilnahmen. Nachdem man sich auf einen freiwilligen Arbeitsdienst geeinigt hatte, stimmten 71 Mitglieder für das Tennishaus bei 39 Gegenstimmen.

Bis zur Einweihung mussten noch viele Hürden genommen werden – Nachbarschaftseinsprüche verzögerten die Baugenehmigung. Auch der Generalunternehmer ließ sich viel Zeit und benötigte 2 Jahre Bauzeit. Am 19. September 1992 war dann aber die Stimmung bei der Einweihungsfeier mit den Worten des damaligen Abteilungsleiters Karl Glock "super". Der "vereinseigene" Architekt Kurt Seibold konnte stolz auf sein Werk schauen und bekam von allen Seiten Lob für seine Planung. 3 Jahre später wurde auf einer Seite der Terrasse noch eine Mauer hochgezogen, um die Nachbarn vor Lärm zu schützen. Im Frühjahr 2010 erfolgte schließlich noch die Pflasterung des Parkplatzes, und im Jahr 2017 wurde nach diversen Gutachten eine nicht zu übersehende "richtige" Lärmschutzwand gebaut. 2018 wurden die Plätze saniert und - nach einigen Schubkarren-Rallyes - eine neue Zuschauer-Treppe am Platz 3 gebaut.

2001 wurde anläßlich des 20jährigen Jubiläums der Platzeinweihung 2 Tage lang in einem Zelt auf unserem Parkplatz gefeiert,  5 Jahre später fand das 25jährige Jubiläum in einem kleineren Rahmen auf der Terrasse des Tennishauses statt, und im Juli 2015 wurde das 35-jährige Jubiläum wieder größer gefeiert. Dazwischen lag noch das große 100-jährige Jubiläum des TB Beinstein (Hauptverein).

Nach wie vor kann die Abteilung stolz sein auf ihre Jugendarbeit. Seit einigen Jahren trainiert Oliver Stoll den Nachwuchs und kann neben respektablen Erfolgen bei den Verbandsrunden eine sensationelle Beteiligung bei den Jugendmeisterschaften, an denen in der Regel zwischen 60 und 80 Kinder und Jugendliche teilnehmen, vorweisen.

Das Interesse an Vereinsmeisterschaften bei den Erwachsenen ließ im vergangenen Jahrzehnt spürbar nach. Deshalb kooperiert man seit 2004 gemeinsam mit den Tennisvereinen der Waiblinger Ortschaften Bittenfeld, Hegnach, Hohenacker und Neustadt und führt in jährlichem Wechsel Einzel- bzw. Doppelmeisterschaften durch, die sich großer (oder auch wechselnder...) Beliebtheit erfreuen.

Vereinsintern gibt es das jährliche Saisoneröffnungsturnier, Jugendmeisterschaften, Mixedmeisterschaften, einen Abend für neue Mitglieder, in unregelmäßigen Abständen ein Eltern-Kind-Turnier und seit einigen Jahren nicht immer, aber immer öfters ein Sommerfest. Im November beschließt die Herbstwanderung die Freiluftsaison...

Die Abteilung hatte 1989 auf dem Höhepunkt der Tenniseuphorie durch Boris Becker und Steffi Graf mit 367 Personen die höchste Mitgliederzahl. Dem darauf folgenden Abklingen der Tenniseuphorie konnte sich auch die Tennisabteilung des TB nicht entziehen. So wurde 2001 der niedrigste Stand der Mitglieder mit 227 erreicht und das, obwohl 2 Jahre zuvor bereits die Aufnahmegebühr und der Baustein abgeschafft wurden. Seither befindet sich sich die Tennisabteilung wieder im Aufwind und die Abteilungsgröße pendelt sich zwischen 240 und 260 Mitglieder ein.

Seit Gründung der Tennisabteilung haben sich einige Dinge verändert: Bei Verbandsspielen wird ein notwendiger dritter Satz nur noch als Match-Tie-Break ausgespielt, jeder Spieler hat eine ID-Nummer und wird einer Leistungsklasse zugeordnet, um taktische Aufstellungen zu verhindern. Insgesamt geht aber die Tendenz hin zum Hobby-Spieler, der keinen Leistungsdruck und weniger Pflichttermine will. Spielen in Gruppen „Gleichgesinnter“ wird immer beliebter, so spielen z.B. Rentner und Hausfrauen häufig tagsüber und berufstätige Frauen und Männer abends. Nachmittags greift dann noch die Jugend ein und so sind die 6 Plätze immer gut belegt und wir arbeiten daran, dass es auch künftig so bleibt.